Die Carlernst Kürten-Stiftung
Der 1921 in Waltrop geborene Bildhauer Carlernst Kürten lebte und arbeitete von den 1960er Jahren bis zu seinem Tod im Jahr 2000 in der früheren Volksschule ‚Alte Heide‘ in Unna-Königsborn.
Seine Plastiken sind dem Konstruktivismus zuzuordnen; sein Schaffen galt der Entwicklung der konkreten Plastik. Besonders seine Edelstahlskulpturen prägen das Stadtbild Unnas und vieler anderer Ruhrgebiets-Städte. So entwarf Carlernst Kürten unteranderem den großen Brunnen vor dem Rathaus oder platzierte eine windbewegliche Plastik an der Eissporthalle in Unna.
Carlernst Kürten hinterließ nach seinem Tod ein Werk, das zahlreiche kleine und große Plastiken aus Edelstahl, Bronze und Holz, Kunst-Am-Bau, graphische Arbeiten wie Skizzen, Zeichnungen und Drucke, Gemälde, aber auch Schmuck und Spielobjekte umfasst.
Seine Ehefrau Waltraud Kürten übergab dieses Werk in eine örtliche, rechtliche unselbständige Stiftung geführt im Haushalt der Stadt Unna. Die Stiftung wurde zum 01.01.2002 gegründet und fand im Atelier- und Wohnhaus von Carlernst und Waltraud Kürten eine dauerhafte Bleibe. Das ehemalige Atelier des Künstlers dient - neben zwei weiteren Räumen - als Ausstellungsraum. Der große an das Haus angrenzende Garten, der mit seinen zahlreichen Bäumen und Obsthölzern, seinen vielfältigen Blühpflanzen auch sieben repräsentative Werke des Künstlers aus vier Jahrzehnten beheimatet, verweist auf die Naturverbundenheit der Eheleute Kürtens.
Zweck der Stiftung ist die Förderung von Kunst und Kultur, insbesondere die konservatorische Erhaltung und wissenschaftliche Aufbereitung sowie die öffentliche Präsentation des künstlerischen Werkes von Carlernst Kürten. In diesem Sinne wurde der Bestand des künstlerischen Werkes von der Ehefrau Waltraud Kürten in Zusammenarbeit mit der Stadt Unna aufgenommen und in einem Werkverzeichnis zusammengefasst. Ein Überblick über Carlernst Kürtens vielfältiges Schaffen wurde 2018 mit der Publikation eines umfangreichen Werkbuches der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zusätzlich eröffnete die Witwe Waltraud Kürten zweimal im Jahr von 2002 bis zu ihrem Tode 2016 wechselnde Ausstellungen, in denen jeweils Arbeiten eines geladenen Künstlers in Kombination mit ausgewählten Exponaten ihres Mannes präsentiert wurden. Gleichsam wurde und wird der Stiftungszweck durch ausstellungsbegleitende Veranstaltungen wie Vorträge, Konzerte, Lesungen, Führungen und Workshops erfüllt.
Ein solch ambitioniertes Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm wurde im Herbst 2018 unter der künstlerischen Leitung von Burkhard Leismann wieder aufgenommen. Dabei werden in Einzelausstellungen – dem Ateliercharakter entsprechen – neben den Werken von Carlernst Kürten insbesondere Werke zeitgenössischer Künstler*innen gezeigt, deren Inhalt und Formensprache Parallelen zu Carlernst Kürtens künstlerischen Kernthemen aufweisen.
Die Carlernst Kürten-Stiftung ist eine Treuhandstiftung der Kreisstadt Unna.